Rolf Ludwig, Sportfunktionär & Geschäftsmann

Venezia-Runde per Videochat.

Findet immer Wege, um Sport und Menschen zu erreichen.

„Tja – jetzt habe ich die große Abschiedsfeier gegeben und bin doch weiter Vorsitzender.“

Irgendwann ist es an der Zeit, den Staffelstab weiterzureichen. Für jeden. Auch, wenn’s schwerfällt. Rolf Ludwig dachte, nach 60 Jahren intensiver Vereinsarbeit in Rotenburg sei der Moment für ihn gekommen. So richtig glauben konnte es ihm keiner und siehe da, Corona schickt ihn in die Verlängerung: keine Versammlung, keine Vorsitzabgabe. ‚Das wird sich regeln, sobald es wieder geht und sowohl der TuS als auch die ARS sind bestens aufgestellt. Kein Problem‘, bewertet der Langzeit-Vorsitzende die Lage. Und schwelgt gern in Erinnerung an seine emotionale Abschieds-Sportgala, die im Februar noch live und in Farbe regionale und internationale Akteure, Freunde und Gäste in der Pestalozzihalle zusammenbrachte.

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„Ich bin so fit wie nie!“

Sonst findet man Rolf Ludwig – verlässlich und stark jubelnd – am Spielfeldrand und ganz vorn in den Zuschauerrängen der umliegenden Hallen. Dem Regionalsport gehört sein Herz. Vereins- und spartenübergreifend. ‚Mir geht es um die Sportler an sich und ihre tolle Leistung.‘ Nun zu Corona-Krisenzeiten, in denen der Sport gezwungenermaßen in die Auszeit geht und es still in den sonst so lauten Hallen geworden ist, kümmert sich Rolf Ludwig umso mehr ums eigene Training. ‚Mir fehlt nichts, das kommt ja wieder. Ich mache jetzt das, was geht – bin viel mehr wandern und fahre Rad.‘

Zeigt die Sportuhr abends 15.000-18.000 Schritte an, ist der 78-Jährige rundum zufrieden, mit sich, seiner Leistung, dem Tag. ‚Ich habe die ganze Woche immer Programm, jetzt eben ein neues.‘

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„Rotenburg bietet uns ganz viel, auch gerade. Das sollten wir zu schätzen wissen.“

Raus aus dem Haus, direkt rein in die Natur: Selbstverständlich ist das nicht, was wir hier haben, dass Erholung und Ausgleich so dicht dran sind, betont Rolf Ludwig. ‚Letztens bin ich einmal kurz nach Hamburg gefahren, um die Post meiner Tochter abzuholen. Das war ja eine schreckliche Stimmung da, gar nichts los auf den kahlen Straßen, gar nichts. Hier ist es schöner‘, sagt er und guckt aus dem Fenster ins Grüne. Die ‚gewonnene Zeit‘ verbringt er jetzt auf seinen Wanderwegen, die er liebt – mal geht’s nach Federlohmühlen, mal nach Fischerhude, mal nach Ahausen, Eversen, Unterstedt. Unterwegs kauft er frischen Spargel ein, das Lieblingsdinkelbrot aus Schneverdingen darf es auch mal sein, oder eine Picknickpause mit Kuchen und Kaffee und Abstand. Schön.

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„Dann guck ich jetzt halt mal einen Liebesfilm statt Bundesliga. Auch schön.“

‚Flexibel zu sein, das ist wichtig im Leben‘, sagt Rolf Ludwig. Die eigene Offenheit zählt, da sollte man sein Leben lang am Ball bleiben. Dass er diesen Grundsatz nicht nur ausspricht, sondern auslebt, zeigen seine Vita, seine Haltung, seine täglichen Routinen, die er den äußeren Gegebenheiten mit links anpasst. Beruflich wie privat. Im Sport wie im Leben. ‚Ich kümmere mich jetzt im Büro um die Buchhaltung und kläre vieles über Telefonkonferenzen. Nutze die freie Zeit für mich zum Fitbleiben. Ich mache das Beste draus. Das Einzige, was mir tatsächlich fehlt, ist die Geselligkeit.‘ Doch auch dafür hat er einen neuen Weg gefunden: per Whatsapp-Videochat. So trifft er weiter fast täglich seine Freunde, mit denen er sonst im Rotenburger Eiscafé Venezia zusammensitzt. Rolf Ludwig lächelt. ‚Und die Kugel Eis, die mir dann noch fehlt, gönne ich mir einfach nach dem Wandern.‘

Wir danken Rolf Ludwig für seinen Blick auf die Dinge.

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