Reinhard David, Geschäftsführer Stadtwerke Rotenburg

Unterstützt die lokale Denke.

Sieht Rotenburgs Herzlichkeit als große Chance.

„Müssen wir 24/7 und überall, bis in den letzten Winkel der Welt, unsere Produkte vermarkten?“

Reinhard David ist ein Fan davon, das Hier und Jetzt zu sehen. Lokal und regional wahrzunehmen, was sein Umfeld ausmacht. Blickt er auf Rotenburg, ist es für ihn, ganz klar, die herzliche Struktur der Stadt. Sport, Kultur und Wirtschaft, hinter allem stecken engagierte Menschen, die der Wümme-Region ihre Lebendigkeit schenken. Zwar keine Berge zum Erklimmen hier, kein Meer vor der Haustür, aber eines gibt es – das gute Miteinander. Das gilt es, gerade jetzt wertzuschätzen, findet er.

„Die Welt wird danach eine andere sein.“

Corona wütet, hinterlässt Unbehagen, Unsicherheit, Angst. Und die Herausforderung, schnell zu handeln: erst Hygienemaßnahmen, dann 1,50 m Sicherheit. Wenige Tage später wird der Laden komplett umgekrempelt, mit Home Office und Tel-Ko‘s. Reinhard David hofft, dass der Abstand, der sich nun nach und nach eingeschlichen hat, nicht dauerhaft zum Alltag gehört. Dass die Menschlichkeit und die Nähe nicht verloren geht, eher anders herum, dass sie wieder weiter wächst. Hoffentlich.

„Wir haben keine Blaupause. Was ist jetzt richtig oder falsch?“

Ob es wohl hilft, Zombiefilme zu gucken und sich von den Szenarien inspirieren zu lassen? Denkt Reinhard David laut, lacht kurz, wird in Sekundenschnelle wieder ernst. Nein. Wir müssen selbst denken und die Drohkulisse ist groß. Jeden Tag müssen klare Entscheidungen her, schnell, spontan, drastisch. Zeit für Tacheles, aber auch für die Erkenntnis, dass jeder sein Bestmögliches tut. Keine Zeit, sich hinter verschlossenen Türen zu verstecken. Auch, wenn Vorsicht die Mutter der Porzellankiste ist.

„Erstmal ‚entschleunigen‘? Klingt mir zu romantisch.“

Ja, vielleicht fahren die Leute gerade mal runter, überlegt Reinhard David. Das könnten sie aber auch sonst, nicht nur jetzt. Ihm geht es da anders. Wir sind alle im Krisenmodus, sagt er. Er glaubt ans Handeln, an den offenen Austausch über Sorgen, aber auch über Ideen und Lösungen. Und findet es daher großartig, dass Uwe Schmidt mit seiner Idee zu ROWgional zu ihm kam.