Peter Schäfer & Eduard Hermann, Street Workout Rotenburg (SwoRow)

Kraftpakete mit Botschaft.

Trainieren im Team, mit Körper und Köpfchen.

„Es ist egal, mit welchem Ruf man bei uns reinkommt – es schwitzen alle gleich.“

Herkunft, Bildungsstand und Alter. Alles Dinge, die im Street Workout Rotenburg (SwoRow) gekonnt übersprungen werden, und zwar im akrobatisch hohen Bogen. Hier konzentriert man sich auf das, was jeder Mensch selbst in der Hand hat. Auf das, was man selbst, aus eigener Kraft beeinflussen kann: sportliche Leistung, Disziplin, Wille und Ehrgeiz, Zusammenhalt. Als reines Sozialprojekt von Streetworker Eduard Hermann gestartet – durch neue Ideen und ausdauernden Einsatz der Sportler zu einer der gefragtesten Anlaufstellen in Rotenburg gemausert: Bei SwoRow herrscht Teamgeist.

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„Wir achten im Team auf Solidarität, Zusammenhalt und Fairness. Nicht erst seit Corona.“

Rund 60 Calisthenics-Begeisterte – so heißt das Trainieren mit dem eigenem Körpergewicht international – sind Mitglied in der SwoRow-Whatsappgruppe. Zum Sport machen kommen sonst rund 30 Leute pro Termin, entweder in der Adolf-Rinck-Halle oder am eigenen Platz am Weichelsee zusammen. Während Corona boomt die Nachrichtengruppe: Eine Challenge jagt die nächste. ‚Tobias Schulz, einer von uns, organisiert da einiges, richtig stark‘, erzählt Trainer Peter Schäfer. Street Workout drinnen, zu Hause – etwas komisch, aber machbar. Trotzdem, das persönliche Treffen, vor Ort und im Team ist für alle sehr viel schöner, sagt Peter. Motivierender. Verbindend. ‚Bei uns ist jeder willkommen, der Bock hat. Vater, Mutter, Kumpel, Freundin, Bruder, Schwester, alle.‘

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„Man darf Menschen nicht vorschnell abstempeln. Man erreicht sie doch noch.“

Es geht viel um Kontrolle. Über den eigenen Körper, den eigenen Geist. Sich selbst Ziele zu setzen, keine Drogen und andere Ausreden vorzuschieben, selber fürs eigene Glück rausgehen – statt Mist zu bauen. ‚Auch wenn wir bei SwoRow inzwischen eine ganz gemischte Gruppe sind: Wir halten uns an die Werte, die wir uns anfangs gesetzt haben, um Jugendlichen ein geordneteres Leben zu schaffen.‘ Und die Gruppe feiert das, sagt Peter. Eduard sieht das Gute im Menschen, immer. Sozialarbeit und Sozialpädagogik – das, wofür er beruflich und aus vollem Herzen nach draußen geht, sieht er nicht als Einbahnstraße. ‚Man muss auch vorleben, was man meint. SwoRow zeigt, dass das wirkt.‘

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„Learning by doing: Wir probieren alles aus!“

Corona hält SwoRow nicht auf. ‚Mit dem eigenen Körper kann man überall trainieren, es gibt keine Grenzen‘, sagt Peter Schäfer. Und er spricht aus Erfahrung: Als Mitbegründer des Rotenburger Street Workouts war er früh fasziniert von den sportlichen Möglichkeiten – und erst verwundert über die eigenen Körpergrenzen. ‚Ich kam aus dem Power-Lifting, hatte Muskeln und alles, doch die Street-Workout-Übungen, die hatten es in sich!‘ Aber: Alles lernbar. Im Handstand durchs Haus laufen oder am Türrahmen Klimmzüge machen, Räder schlagen am Weichelsee – die Praxis zeigt, er hat Recht.

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Klare Meinung zum Wort „systemrelevant“:

Alle Berufe, die Menschen im Mittelpunkt haben, sind doch relevant, finden Peter Schäfer und Eduard Hermann. Auch Sozialarbeiter und Sozialpädagogen. Eduard führt aus: ‚Ich kann so keine soziale Arbeit leisten auf Dauer, ich kann nicht weitermachen, wie zum Beispiel ein Pfleger. Mit Abstandsregeln und Social Distancing geht Nähe verloren, die ich ja extra aufbaue, um Menschen vertrauensbasiert zu helfen.‘ Peter nickt, stimmt ihm zu. ‚Das gilt auch für meine Arbeit mit Jugendlichen. Klar, es ist eine Ausnahmesituation gerade. Aber, so etwas müssen wir bedenken.‘

Wir danken Peter Schäfer & Eduard Hermann für ihren Blick auf die Dinge.

@streetworkout_rotenburg

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